Bastard Operator from
Hell
Autor unbekannt
(wenn ihn jemand kennt, bitte sofort
mitteilen)
Gefunden auf einem neuseelaendischen FTP-Server zu einer Zeit,
als die meisten von euch noch nicht mal wussten, dass man
Komputer mit K schreibt.
Frei uebersetzt von Florian
Schiel
Heute ist Backup-Tag. Mein Lieblingtag!
Andererseits hat es
natuerlich gewisse Vorteile, der
Operator zu sein. Ich linke das
tape device nach /dev/null - viel
oekonomischer. Zumindest was
meine Arbeitszeit angeht, weil ich nicht
alle 5 Minuten Baender
wechseln muss. Ausserdem dauert das
Backup nur noch etwa 12
Minuten, also kann es nicht ganz
schlecht sein!
Ein Benutzer ruft an.
"Wissen Sie, warum das System so
langsam ist?" fragen sie.
"Wahrscheinlich liegt's an
..." Ich schaue nach, was heute dran
ist " ... der Taktfrequenz."
"Ah." Wenn sie nicht wissen,
wovon man redet , sind sie
meistens zufrieden. "Wissen Sie
wann das repariert wird?"
"Repariert? Es sind 275 Benutzer
auf deiner Maschine, einer
davon bist du. Nun sei ein braver Junge
und lass mal ein paar
andere ran. Log aus, Egoist!"
"Aber ... aber die Ergebnisse
muessen morgen abgegeben
werden. Ich brauche nur noch eine Seite
auf dem Laserdrucker"
"Aber klar doch! Erzaehl das mal
deiner Omama, Bruder!" Ich
haenge auf.
Hundertausend Hoellenhunde! Man sollte
meinen, dass sie endlich
lernen NICHT mehr anzurufen!
Das Telefon klingelt wieder. Ich weiss,
dass er es ist. So was nervt
mich. Ich veringere meine Stimmlage um 2
Oktaven.
"HALLO, LOHNBUCHHALTUNG!"
"Ah .. oh. Tut mir leid. Ich habe
die falsche Nummer..."
"SOOO? Wie ist denn Ihr Name,
Freundchen? Wissen Sie,
wieviel Geld uns solche falschen Anrufen
kosten? WISSEN SIE
DAS? Ich haette gute Lust, Ihre
vergeudete Zeit, meine vergeudete
Zeit und die Kosten dieses Anrufs von
Ihrem Monatsgehalt
abzuziehen! TATSACHE, DAS WERDE ICH
AUCH! Wenn ich
mit Ihnen fertig bin, werden SIE UNS
Geld schulden! WIE IST
IHR NAME - UND KEINE LUEGEN! WIR HABEN
ISDN!"
Ich hoere, wie der Hoerer 'runterfaellt
und sich jemand in Trab setzt
- er will sich im Sekretariat des Dekans
ein Alibi besorgen. Ich
tippe seinen Benutzernamen ein und rufe
im Sekretariat des
zugehoerigen Dekanats an.
"Hallo?" meldet sie sich.
"Hallo, Simon, Operator hier.
Passen Sie auf! Wenn er in etwa
10 Sekunden in Ihr Buero stuermt,
koennen Sie ihm was
ausrichten?"
"Ich denke schon...", sagt sie
unsicher.
"SAGEN SIE IHM: ER KANN RENNEN,
ABER ER ENTGEHT MIR NICHT!"
"Aehm, gut."
"Und nicht vergessen. Es waere doch
schade, wenn jemand Ihre
Datei mit den einschlaegigen S+M Tips in
Ihrem Account finden
wuerde..."
Ich hoere ihre langen Fingernaegel
panikartig ueber die Tastatur
klappern...
"Sparen Sie sich die Muehe - ich
hab' bereits 'ne Kopie. Nun
seien Sie eine gutes Maedchen und
richten Sie's ihm aus!"
Sie verspricht es heulend.
Das Schlimme an der Sache ist, die S+M
Sache war nur geraten.
Trotzdem hole ich mir rasch eine Kopie
davon. Koennte mal ganz
gut sein, wenn ich nicht einschlafen
kann...
Inzwischen ist das Backup in neuer
Rekordzeit zu Ende gelaufen.
11 Minute und 10 Sekunden. Es lebe die
moderne
Rechnertechnik!
Schon wieder klingelt das Telefon.
"Ich brauche mehr
Platz", sagt er.
"Warum ziehen Sie nicht in den
Osten?"
"Quatsch, in meinem Account, Sie
Idiot."
Idiot? Oh-oh...
"Es tut mir so leid", sage ich
wie Mutter Beimer in der
Lindenstrasse, "aber ich hab' das
nicht ganz mitgekriegt. Was
sagten sie doch gleich?"
Ich kann die aufkommende Angst durch die
Leitung riechen.
Aber es ist zu spaet: er ist erledigt
und er weiss es.
"Aehm, ich sagte, haette gerne
etwas mehr Speicherplatz in meinem
Account, bitte."
"Aber klar. Augenblick mal."
Ich hoere ihn erleichtert aufatmen,
obwohl er die Sprechmuschel
mit der Hand abdeckt.
"Erledigt. Sie haben massig Platz
jetzt."
"Wieviel?"
Das geht mir nun wirklich auf den Kecks!
Nicht nur, dass sie
dauernd Speicherplatz von mir fordern,
sie wollen mich auch
noch kontrollieren und protestieren,
wenn ich ihnen nicht genug
gebe. Sie sollten gluecklich sein mit
dem, was von mir gibt, und
basta!
Wieder mit Mutter Beimer :
"Also, schaun' wir mal. Sie haben
60 MB frei."
"Klasse! 120 MB zusammen. Vielen
Dank", sagte er, begeistert
von seiner Verhandlungstechnik.
"Moment!" unterbreche ich. Das
muss man geniessen wie einen
Suedaustralischen bei Raumtemperatur.
"60 MB insgesamt."
"Was? Ich habe doch schon 60 MB
belegt. Wie kann ich dann
noch 60 MB frei haben?"
Ich sage nichts. Ist auch nicht noetig.
Er wird schon noch drauf
kommen.
"Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrrrrrrr
rrggggghhhhhh!"
Ich mag mich, wenn ich eklig bin.
Ehrlich!
Ich spiele gerade DOOM an der
Masterconsole, als irgend so ein
gedankenloser Bastard anruft.
Ich hebe ab.
"Hallo?", sage ich.
"Wer ist da?", sagen sie.
"Ich denke, ich bin's", sage
ich. Wozu habe ich den Kurs 'Erfolgreiches
Verhandeln am
Telefon' absolviert?
"Wer ich?"
"Wird das ein
Oestereicherwitz?" sage ich, waehrend ich mit allen
verfuegbaren Fingern auf den
Feind ballere.
ZU SPAeT. YOU
GOT KILLED. GAME OVER.
Meine Laune sinkt von minus zweihundert
auf den absoluten Nullpunkt.
"Was kann ich fuer Sie tun?"
Stimme so weich wie Kaschmirwolle - (ein
untruegliches
Warnzeichen!)
"Aehm, Ich haette gerne gewusst, ob
wir ein bestimmtes Software-Paket
haben..."
"Was fuer eine Software ist
das?"
"Aehm, sie
heisst B-A-S-I-C."
> klickerdiklackerdiklick r-m
b-a-s-i-c.e-x-e <
"Hm, tut mir leid, haben wir nicht.
Wir hatten das mal..."
"Oh. Na gut, die andere Sache,
weswegen ich anrufe: koennte man alle
Daten in meinem
Account auf Band kopieren. Dann haette
ich eine Sicherheitskopie zu
Hause, im Falle eines
Falles..."
"Im Falle eines Falles?"
"Ja, falls sie zum Beispiel aus
Versehen geloescht werden oder so ..."
"GELOeSCHT! Ah, machen Sie sich da
mal keine Sorgen. Wir machen doch
Backups."
(Ich bin so ein Schwein!) "Wie ist
Ihr Username?"
Er gibt mir seinen Usernamen. Nicht sehr
helle!
> klickediklackediklick <
"Aber Sie haben doch gar keine
Daten in Ihrem Account!" sage ich, baffes
Erstaunen in der
wohlmodulierten Stimme.
"Natuerlich habe ich Daten. Sie
schauen sicher an der falschen Stelle!"
> klickediklackediklick <
"Ah, stimmt. Ich war falsch",
sage ich.
Hat er nicht gerade 'Typisch' in seinen
Bart gemurmelt? Mein lieber
Freund...
"Ich Wollte sagen: DER USERNAME
EXISTIERT GAR NICHT."
"Was?" Wimmern in der Leitung.
"Aber da muss einer sein. Ich habe doch
erst heute morgen
darin gearbeitet!"
"Aha! Da liegt das Problem. Sehen
Sie, da war ein Virus im System heute
morgen. Der ... aeh
.. Leonardo da Vinci Virus. Loescht alle
User, die gerade eingeloggt
sind, wenn er losbricht."
"Das kann nicht sein. Meine
Freundin war auch eingeloggt, und jetzt bin
ich gerade in ihrem
Account!"
"Und welcher ist das?"
ER SAGT ES MIR. MANCHE LEUTE LERNEN'S
NIE.
"Ah, ja. Den Account konnten wir
gerade noch retten." >
klickediklackediklick < "Sie hat
nur
alle Daten verloren."
"Aber..."
"Keine Sorge. Wir haben doch alles
auf Backup."
"Oh, Gott sei Dank!!!"
"Auf Lochstreifen-Backup! Haben Sie
einen Leser dafuer? Wir nicht! Viel
Spass!!!"
Ich bin so ein Hund!
Mein Job ist so eine Hetze, dass ich
kaum dazu komme, kurz mal ins
Kino zu fahren, bevor die Leute ihre
Ausdrucke abholen kommen. Die
Queue ist sowieso viel zu voll, als dass
ich alles rechtzeitig
ausgedrucken (und sortieren) koennte.
Also kille ich alle die kleineren
Jobs bis auf zwei, und die lassen sich
im Nu sortieren.
Nach dem Film (einer von diesen
Endlos-Bertoluccis, wo der Held
nach drei Stunden endlich in grandiosen
Visionen zugrunde geht),
komme ich zurueck, um die Ausdrucke
auszugeben.
Etwa fuenfzig Leute warten draussen und
ich habe zwei Ausdrucke.
Stimmt ziemlich gut mit meinem
Durchschnitt ueberein. Andererseits
haette ich mehr killen sollen. Egal, ich
lasse die beiden Ausdrucke
elegant auf den Tisch gleiten, drehe
mich um und gehe betont langsam
zurueck in meinen Glaskasten. Dabei
halte ich deutlich sichtbar das
Clipboard in der Hand, das mit den
grossen roten Buchstaben
'ACCOUNTS TO
REMOVE' auf der Rueckseite. Keiner sagt ein Wort.
Wie immer.
Ich sitze wieder gemuetlich im Operator
Sessel und beobachte den
Ueberwachungs-Monitor, der zufaellig mit
dem Videoplayer aus der
medizinischen Optik verbunden ist (zur
Reparatur hier; geschaetzter
Termin der Ruecklieferung irgendwann in
2009). Ploetzlich klingelte das
Telefon. Das muss heute schon das zweite
Mal sein, und es beginnt mir
auf die Nerven zu gehen.
"Ja?" sage ich und halte das
Bild an.
"Ich hab' aus Versehen meinen
Lebenslauf geloescht", sagt die Stimme
am anderen Ende.
"Tatsaechlich? Wie war Ihr
Username?"
Er sagt es mir. Sch...., wie langweilig.
"Ah, nein. Nicht Sie haben ihn
geloescht - ich war's."
"Was?"
"Ich hab' ihn geloescht! Er war
voll mit Sch...! In keinem einzigen Fach
was Besseres als 'ne zwei!"
"Haeh?"
"Und der Mist mit dem
Austauschstudium - das war Ihre Freundin,
und wir beide wissen das!"
"Haeh??"
"Na, Ihre Studienangaben. Ich hab's
nachgeprueft. Sie haben gelogen."
"Wie haben Sie ..." Es klickt
deutlich hoerbar. "Oh, nein. SIE sind's!
Der BASTARD OPERATOR FROM HELL!"
"Leibhaftig, am Telephon und in
Ihrem Account. Es waere wirklich
besser gewesen, nicht anzurufen, wissen
Sie. Vor allem haetten Sie
Ihren Usernamen lieber fuer sich
behalten sollen..."
< klickediklackediklick >
"Tja, und dann haetten Sie dem
System Manager keine so boese mail
schicken duerfen. Eine mail, die
ausdrueckt, was Sie von ihm halten - in
huebschen Bildern!"
"Ich habe keine ..."
< klickediklackediklick klick >
"So? Haben Sie nicht? Wer kann das
noch sagen heutzutage? Keine
Sorge, es bald wird alles vorueber
sein...."
< klickediklackediklick klick >
" ... noch den Usernamen
zurueckaendern ..."
< klickediklackediklick >
"B-b-b-b", blubbert er, wie
eine desynchronisierte PDP-11.
"Leben Sie wohl", sage ich
ueberfreundlich. "Ich denke, Sie sollten jetzt
besser packen. Viel Spass beim
Neubeginn."
Ich lege auf.
Zwei Sekunden spaeter laeutet das rote
Telefon. Es ist der Boss. Er
knurrt den Usernamen - von wem wohl? -
und etwas ueber eine
schweinische mail.
"Sie wissen, was Sie zu tun haben
..." mit den Punkten und allem.
Spaeter, im Abrechnungscomputer der
Staedtischen Elektrizitaetswerke,
waehrend ich die naechste Rechnung des
armen Schweins um ein paar
Nullen korrigiere, wundere ich mich
wieder einmal ueber diesen
hartnaeckigen und unglaublichen Mangel
an Urteilsvermoegen - welche
Bloedheit kosmischen Ausmasses treibt
sie immer wieder dazu, bei mir
anzurufen. Noch spaeter, als ich im FBI
Computer sein Photo von der
WWW Page in die Gesuchtenliste kopiere
(die mit dem Label
'Dringend gesucht, bewaffnet und
gefaehrlich, sofort schiessen'),
komme ich zu dem Schluss, dass ich es
wohl niemals wissen werde -
aber das Leben geht weiter.
Ein paar Stunden spaeter sehe ich die GSG 9 sein Apartment umstellen,
und mir wird klar: fuer ein paar von uns
wird es das nicht.
Aber morgen ist ein neuer Tag.
Es ist Donnerstag und ich bin guter
Laune. Es ist Zahltag. Ich denke,
ein paar Anrufe koennen nicht schaden.
Also lege ich den Hoerer zurueck
auf die Gabel. Es laeutet.
"Seit Stunden versuche ich Sie zu
erreichen!" schreit eine Stimme am
anderen Ende.
"Nanana, STUNDEN koennen's gar
nicht gewesen sein", sage ich,
waehrend ich 'Blade Runner' ins Cover
zurueckstecke und mir die
Rueckseite anschaue. "Allenfalls
114 Minuten. Ich hatte einen langen
Chat mit dem grossen Boss. Versuchte,
bessere Technik fuer unsere
Benutzer herauszuschlagen."
Eins, zwei, drei ...
"Oh, tut mir leid."
"Macht nix. Ich bin nicht
nachtragend."
Ich nehme mir vor, sein Passwort in den
naechsten Tagen etwas
abzuaendern, in etwas, worauf er nicht
so schnell kommen duerfte.
"Aehm, ich weiss nicht, wie ich ein
File umbennen kann", sagt er.
Oh, Gott... Moment, es ist ja Zahltag,
nicht? Also bin ich guter Laune.
"Aber klar. Tippen Sie nur 'rm' und
den Filenamen."
"Vielen Dank."
"Keine Ursache."
(Jetzt bin WIRKLICH guter Laune.
Vielleicht sollte ich heute das
Skript fertigschreiben, das Abspeichern
zu bestimmten, zufaellig
gewaehlten Zeiten unmoeglich macht.)
Das Telephon laeutet wieder.
"Hallo?"
"Hallo, ebenfalls", sage ich.
"Ist das der Kontrollraum?"
"Aber klar doch", sage ich,
zuckersuess.
"Koennten Sie mir bitte meine
Ausdrucke herausbringen? Ich brauche
sie dringend, und der Ausdruck muesste
schon seit fuenf Minuten zu Ende
sein."
"Ihr Username?" frage ich.
Er gibt ihn mir, und ich notiere ihn
fuer spaeter.
"Kein Problem. Moment.", sage
ich und gehe 'rueber zu den Druckern.
Ein RIESEN Haufen von Ausdrucken liegt
auf dem Boden. Und,
tatsaechlich, sein Dokument liegt ganz
oben auf. Ich breite es ueber dem
Haufen aus und spruehe grosszuegig unser
Spezialfleckenwasser in der
Gegend. Dann fahre ich den schweren Bandwagen
ein paar Mal
darueber und klemme es zum kroenenden
Abschluss vier, fuenf Mal in die
schwere Safetuere ein, wo wir die
Backup-Baender aufbewahren sollten.
Huebsch.
"Hier sind Ihre Ausdrucke",
sage ich, "Tut mir leid, dass es solange
gedauert hat. Wir haben ein paar
kleinere Probleme mit dem Drucker."
Ein Blick und er macht sich fast in die
Hose.
"Oh, Gott! Kann ich es nochmal
drucken?" fragt er besorgt.
"Aber klar doch", sage ich.
"Aber, wie gesagt, unser Printer ist nicht
besonders gut drauf heute."
"Aeh, kann ich es auf dem Laser
drucken - funktioniert der?"
"Natuerlich, aber das kostet eine
Kleinigkeit", sage ich, Mitgefuehl
verstroemend.
"Egal, was es kostet! Das ist
hyper-dringend!"
Ich schleiche zurueck in den Druckerraum
und suche die Toner-
Kassette, die wir fuer spezielle Faelle
aufbewaren - die mit den dicken
schwarzen Streifen in der Mitte und den
blassen Raendern. Ich habe
auch ziemlich lange gebraucht, bis sie
so gut funktionierte. Der
Ausdruck kommt raus und ich bringe ihn
sofort nach vorne. Bloss
nichts verpassen.
"W-w-w-was ist den jetzt
passiert", winselt mich der Geck an.
Gut, dass ich den Usernamen notiert habe
- Geistige Folter ist
vielleicht
doch etwas, wofuer ich mich
laengerfristig begeistern koennte.
"Aeh, nichts. Ich meine, klar: es
ist nicht perfekt. Aber der Toner hat
auch schon 47 Tausend Seiten drauf und
wurde 17mal nachgefuellt. Ich
finde, es ist noch gut gegen das, was
wir sonst so bekommen."
Der Geck zahlt und beginnt zu wimmern.
"Na, kommen Sie. Kein Grund zum
Heulen. Haben Sie die Arbeit auf
Disketten?"
Er gibt mir eine kleine Plastikbox mit
Disketten. Ich huepfe schnell
rein
und lege sie kurz auf den
Loesch-Magneten. Ich gehe wieder hinaus.
"Tut mir so leid, aber mir faellt
gerade ein, dass unser Lesegeraet
hinueber
ist. Sie muessen damit zu dem
Druckerraum U am anderen Ende des
Campus - kennen Sie den? - und es dort
ausdrucken. Dort sollte es
klappen. Die haben gestern einen neuen
Toner bekommen."
"SUPER!"
"Gern geschehen. Und denken Sie
daran: immer die Disketten hoch
ueber den Kopf halten. Das Erdmagnetfeld
ist heute wieder extrem
stark."
"Haeh???"
"Keinen langen Reden. Machen
Sie's."
Er marschiert los, die Disketten hoch
ueber dem Kopf.
Manchmal hasse ich mich selbst.
Die dauernde Langeweile bringt mich um.
Also lese ich User email, um
die Zeit tot zu schlagen. Allerdings
muss ich zugeben, dass die heutige
Lieferung auch nur zum Gaehnen anregt.
Nicht eine wirklich gute
Nachricht darunter. Nicht mal versteckte
Andeutungen ueber Fummeln
im Supermarkt, wie sonst. Gar nichts.
Statt dessen muss ich mir den
ueblichen Sch... zu Gemuete fuehren:
Welcher Verwandte wann welche
Art von Operation ueber sich ergehen
lassen muss, und welche es nicht
ueberlebt haben, wie das Wetter auf der
anderen Seite des Erdballs ist -
die Sorte von Redundanzmails, die nur
unsere Queues vollknallen!
Um die Sache etwas aufzulockern, hole
ich eine persoehnliche Party-
Einladung aus einer Mailbox, poste sie
unter dem Namen des Senders
in
alt.singles.with.severe.social.dysfunctions im USENET und mache
eine Notiz in meinem Kalender, damit ich
rechtzeitig dort bin - mit
meiner Videocamera. Koennte was werden!
Was steht als naechstes an? Ah ja, die
medizinische Datenbank, in der
die Vertrauensaerzte der Uni die
Krankheitsgeschichten der Angestellten
speichern. Ich grepe schnell mal durch
nach 'Herpes' und 'Syphilis'
und verkaufe die Ergebnisse an die
lokale Boulevardpresse.
Um meine Spuren zu verwischen, gehe ich
in den Account des
Oberarztes und fuege dort folgenden
Eintrag in sein online Tagebuch
ein:
"DM 500, Med. Daten an
Zeitung"
Sollte ausreichen!
Ich schichte ein paar Baender aus den
Regalen auf den Laborwagen und
zurueck, damit es so aussieht, als ob
wir sie tatsaechlich verwenden.
Dann gehe ich in Archie und suche nach
einem bestimmten,
verborgenen X-GIF Server, von dem ich
gehoert habe. Als ich ihn
finde, starte ich einen Batch unter
einem User-Account um die Bildchen
'runter zu laden - natuerlich auf seine
Kosten. Gerade noch rechtzeitig
faellt mir ein, ob auch genug
Speicherplatz fuer die Bilder frei ist. Um
ganz sicher zu gehen, entferne ich alle
Dateien auf der Platte, die nicht
direkt mit dem Batch zu tun haben. Zum
Beispiel die ganzen LaTeX
Dokumente "diss*.*"; die sind
in letzter Zeit sowieso schon wieder viel
zu gross geworden.
Zurueck in User email schaue ich, ob
sich inzwischen was getan hat.
Naaah. Schliesslich grepe ich alle files
nach 'schwanger', 'Scheidung'
und 'Therapie' und poste sie anonym in
eine lokale Klatsch-
Newsgroup.
Dann, bevor ich auch nur piep sagen
kann, ist der Strom weg! In der
naechsten Sekunde laeutet schon das
Telefon.
"Hallo?" sage ich, wuetend -
der Coyote hat den Roadrunner gerade fast
am Wickel gehabt!
"Was ist mit dem Comp..."
Ich haenge auf. Jetzt geht's um Leben
oder Tod. So schnell ich kann,
reisse ich das Stromkabel des Mainframes
aus der Notstromversorgung
und schliesse fieberhaft mein TV daran
an. Verdammt! Der Roadrunner
war wieder schneller!
Inzwischen fangen ueberall die Warner an
zu jaulen, weil die
Hauptplattenspeicher 'runterfahren. Aber
was soll's? Mein Mac und
mein Terminal sind sowieso fest mit der
Notstromversorgung
verbunden, und ich bin im Beer Factory
Level in Dark Castle.
Das Telefon klingelt schon wieder. Also
lasse ich die
Kommunikationssicherung am
Notstromschaltkreis herausschnappen
und endlich ist Ruhe. Um ganz sicher zu
gehen, hole ich den
Hockeyschlaeger aus dem Spind und uebe
ein bisschen Einer-gegen-die-
Wand. Durch das Glasfenster schaut das
aus, als ob ich wie ein
Wahnsinniger nach dem Fehler suche - wie
ueblich.
10 Minuten spaeter ist der Strom wieder
da und die Diagnose meldet
zwei Hard Disk Crashs auf dem Main
Level, zum Teufel damit! Ich
habe keinen Mann verloren, bin kurz vorn
letzten Level und im TV
kommen noch mehr Cartoons!
Das andere Telefon laeutet, ein User
(welch Ueberraschung!).
"Kontrollraum", sage ich, so
richtig im Stress.
"Wann wird der Computer..."
Ich lege auf.
Im Moment komme ich ganz gut voran. Nur
noch ein Wizard, der
unablaessig Bannflueche schleudert,
steht zwischen mir und dem letzten
Bild. Gleich bin ich drin!
Das Telefon laeutet schon wieder! Mit
einem raschen Hieb schalte auf
Freisprechen.
"Kontrollraum", bruelle ich,
voll involviert.
"Ich hab' meine Files geloescht.
Meine Daten sind weg", winselt ein
User ueber den Lautsprecher.
"Aber sicher doch", sage ich,
weil ich mich nicht erinnern kann. Diese
Bemerkung genuegt, um mich den Bruchteil
einer Sekunde abzulenken.
Der Wizard nagelt mich in den Boden und
schmeisst mir noch einen
Feuerball hinterher. GAME OVER.
"Wie war Ihr Username?" sage
ich mit Honig gesalbter Stimme.
Er sagt es mir. Ich schaue nach - und er
hat recht. Sch...., dabei war
ich es nicht mal!
Um meinen guten Ruf zu wahren, wechsele
ich sein Login Directory
nach /dev/null, setzte seinen Pfad auf
'.' und setzte einen alias auf sein
'news' Kommando, welches ein
scheussliches kleines Skript in seinem
frueheren Home Directory startet. Das
Skript schickt eine nicht mehr
ganz politisch korrekte email an die
Beauftragte fuer
Gleichberechtigungsfragen der Uni und
loescht sich anschliessend selbst.
Wohl bekomm's!
Es ist Freitag; also gehe ich frueher
zur Arbeit, sogar noch vor dem
Mittagessen. Das Telefon klingelt.
Sch....
Ich blaettere den Ausredenkalender um.
"Sonneneruptionen" steht da.
Ok, darueber muss ich erst ein bisschen
recherchieren. Zwei Minuten spaeter bin
ich fit fuer den ersten Anruf.
"Hallo?" sage ich.
"WO SIND SIE GEWESEN! ICH HABE
SCHON DEN GANZEN
VORMITTAG ANGERUFEN UND NIEMAND GEHT
RAN!"
Ich hasse es, wenn sie mich schon am
fruehen Morgen anbruellen. Es
deprimiert mich irgendwie. Sie wissen,
was ich meine ...
"Aeh, ja. Tja, wir hatten heute
morgen auch wieder extrem starke
Sonnenaktivitaet. Das kann boese
Auswirkungen auf die
Kommunikationsleitungen haben...",
sage ich, zuckersuess.
"Haeh? Aber sonst habe ich doch
jeden erreicht?!"
"Tja, das ist durchaus moeglich.
Die Auswirkungen erhoehter
Sonnenaktivitaet sind ziemlich
un-vor-her-seh-bar. Letzte Woche hatten
wir sogar den Fall, dass ein paar Files
einfach vor den Augen ihres
Besitzers verschwunden sind, waehrend er
noch damit gearbeitet hat ..."
"Wirklich?"
"Kein Sch...! Aeh, wollen Sie, dass
ich Ihren Account schnell checke?"
"Aeh, ja. Ich hab ein paar wichtige
Dateien drin..."
"Ok, wie war noch Ihr Username
..."
Er sagt ihn mir. Ehrlich, eine Muecke
mit einem Sprengsatz zu
erledigen, ist schwieriger. Mit einem
atomaren Sprengsatz. Mit AWAC
Unterstuetzung. Sch....!
(Ich verzichte ab jetzt auf den
klickediklackediklick Teil, ok?)
"Wieviele Dateien sind in Ihren
Account?" frage ich.
"Aehm, also, etwa 20 in meiner
Doktorarbeit, circa 10 mit den Daten
dazu, und noch etwa 20 fuer das Buch,
das ich gerade herausgebe."
"Hm. Ich glaube, wir schauen erst
mal, was noch zu retten ist. Also,
da sind noch zwei Files lesbar, .cshrc
und .login ..."
"AAAAAAAAAAAaaaaaaaaaarrrrrrrrrggggggghhhhhhhh!!!!!!!"
Er schluchzt leise ins Mikrophon - mir
kommen auch die Traenen!
"Was mach' ich nur?"
schnueffelt er.
"Ok, haben Sie irgendwas davon auf
Floppy gesichert?"
"Schon, aber die sind schon Wochen
alt!"
Ich spiele mit dem Schalter des
Floppy-Loeschers.
"Ok", sage ich, "wie
waer's, ich komme kurz rueber und lade die
Backups in Ihren Account, damit Sie
pronto weiterarbeiten koennen?"
"Das waere toll", wimmert er,
"aber die Floppys habe ich zu Hause. Ich
fuerchte, die muss ich heut' Nacht
selber runterladen."
"Gut. Aber denken Sie daran, was
ich vorhin gesagt habe:
Sonneneruption sind Gift fuer Disketten
und Maschinen. Sie muessen
Ihre Floppys unbedingt vor der
gegenwaertigen Sonnenaktivitaet
schuetzen. Sonst verlieren Sie noch alle
Daten."
"Wie mach ich das? Sie in Alufolie
wickeln?"
"UM GOTTES WILLEN, NEIN! Alufolie
ist das Schlimmste! Sie
wissen doch was mit Alufolie im
Microwellenherd passiert, oder?!"
"Doch.."
"Dann verwenden Sie's auch nicht!
Es gibt nur eine sichere Methode,
Disketten erfolgreich zu
schuetzen..."
"Und wie?"
"MAGNETISCHE FELDER! Packen Sie
Ihre Floppys in einen
Kopfkissenbezug gefuellt mit moeglichst
vielen Magneten. Sie koennen
zum Beispiel die von Ihrem Kuehlschrank
nehmen. Sie wissen schon,
mit denen Sie ihre Zettel dort
festpinnen - Solarpartikel hassen
magnetische Felder."
"Wow. Danke."
"Gern geschehen. Es ist nur mein
Job..."
Sch...., ich mache Fortschritte.
Ich finde, so ein verantwortungsvoller
Posten wie meiner sollte mit
einer angemessenen Mittagspause
verguetet werden. Fuer die paar
Stunden setze ich den Hausmeister auf
meinen Stuhl, damit es nicht so
aussieht, als wir unsere Pflichten
vernachlaessigen wuerden (sic!). Ich
erklaere ihm, dass er nur darauf achten
muss, dass der Hoerer nicht aus
Versehen auf der Gabel landet. Er ist
einverstanden und ich
verschwinde.
Zuerst die Bank. Ich lasse 20 Mark in
Zehnpfenningstuecke wechseln
und frage dann nach meinem Kontostand.
Waehrend der Angestellte
noch tippt, ziehe ich unauffaellig den
Netzstecker von seinem Endgeraet.
Es stirbt natuerlich und ich sage, dass
ich in Eile bin und dass ich gerne
den Manager von diesem Sauladen sehen
moechte.
Er walzt durch die Tuer wie ein gut
gefuettertes Riesenbaby und fragt
mich, ob es ein Problem gaebe. Ich sage,
alles, was ich wolle, sei mein
Kontostand und ob das denn zuviel
verlangt sei und dass ich immer
noch in Eile sei. Dann kreuze ich die
Finger. JA! Er findet das
herabhaengende Netzkabel, steckt es
wieder rein und loggt sich ein,
MIT DEM MANAGER ACCOUNT.
Ich stolpere wie zufaellig an den
Schalter und stosse aus Versehen 200
Zehnpfenningstuecke hinunter. Der
Manager beachtet mich nicht, aber
alle anderen tauchen nach den Muenzen.
Ich beobachte ungestoert, wie er
sein Passwort eintippt - mit der
halsbrecherischen Geschwindigkeit von
einem Zeichen pro Sekunde! Gar kein
Problem, der Hardliner macht es
mir sogar noch leichter, indem er ein
semantisches Wort als Passwort
gewaehlt hat: ZINSEN. So ein Scherzkeks!
Ich verziehe keinen
Gesichtsmuskel. Nicht ganz einfach, wenn
ich an meine ueberschuldete
Hypothek denke. Heute Nacht werde ich da
einiges richtigstellen...
Ein Benutzer, den ich noch vom
D(eletion)-Day '94 kenne, naehert sich,
um mich anzuquatschen. Sogar der Manager
schuettelt abwehrend den
Kopf, aber es ist zu spaet. Er haelt
direkt vor mir und richtet das Wort an
mich!
"Aehm, Entschuldigung. Koennten Sie
mir einen Tip geben, welchen
Computer ich am besten fuer meine
Diplomarbeit kaufe?"
?!
Genau.
"Schon mal vom neuen Pentium
gehoert?" frage ich.
"Ja..."
"Meiden Sie den wie die Pest! Kaum
jemand weiss das, aber man
handelt sich fuerchterliche Probleme
ein, wenn man ein Betriebssystem
so schnell laufen laesst. Manche von den
Kisten machen ueber 100
Millionen obstructions per second. Sie
koennen sich ja vorstellen, dass
da eine solch billige Kiste aus dem Takt
kommen muss, nicht? Die
Katastrophe ist praktisch
vorprogrammiert!"
"Oh!"
"Nehmen Sie lieber was Sicheres und
Bewaehrtes. Ein ZX81 mit dem
doppelten Cassettenlaufwerk, wenn Sie
das kriegen koennen. Im
Vertrauen: Die sind nicht mehr leicht zu
bekommen, weil alle Leute, die
wirklich was davon verstehen, natuerlich
nur bewaehrte Technik kaufen.
Kaufen Sie bloss keine Harddisk dazu.
Sie haben doch sicher schon
gehoert, wie oft die kaputtgehen?
Cassetten dagegen halten ewig!"
"Danke, super!"
"Keine Ursache! Wie war doch noch
gleich Ihr Username?"
Er sagt ihn mir. Gerade noch rechtzeitig
fuer D-Day 96. Man sollte
meinen, dass sie's irgendwann lernen!
Zurueck an meinem Arbeitsplatz finde ich
den Hausmeister -
eingeschlafen vor dem Terminal. Ich
frage ihn, ob er nicht lieber hier
arbeiten moechte, aber er lehnt dankend
ab. Hier hat er nicht die
Moeglichkeit, Leute in der Toilette
aufzuschrecken...
Ich lege den Hoerer zurueck auf die
Gabel und sofort klingelt es. Ich
hasse es, wenn es das tut. Ich brauche
immer eine Ewigkeit, die
Earphones nachher wieder
reinzupfriemeln.
Diesmal ist es anders. Die heisseste
Mieze auf dem Campus ist dran -
und sie hat ein Computerproblem! Ich
liebe solche Augenblicke. Sie
machen den Job erst dazu, was er ist.
"Wie ist Ihr Username?" frage
ich - als ob ich es nicht auswendig
wuesste.
So schnell ich kann ueberfliege ich ihre
persoenliche email - das meiste
nur todlangweiliges Zeug - und grepe die
gesamte User email nach
ihrem Usernamen. Nichts - vortrefflich!
"Wie kann ich Ihnen helfen?" floete
ich charmant.
"Ich kann mein Dokument nicht
abspeichern. Es sagt etwas mit
zuwenig Speicherplatz."
"Das werden wir gleich haben",
sage ich und loesche alle anderen Files
auf ihrer Platte - ausser den ihrigen
natuerlich. "Jetzt sollte alles
funktionieren..."
"Oh, vielen, vielen Dank",
haucht sie ins Mikrophon.
Ich notiere mir, dass ich morgen wieder
etwas an ihren Account
herumdoktere.
Das Telephon laeutet, fast bevor ich es
wieder auf der Gabel habe.
"Meine Daten sind alle weg!"
schreit jemand am anderen Ende.
"Wann war das?" frage ich.
"Gerade eben...", sagt er
schluchzend.
"Aha. Tja, Kopf hoch. Es sind noch
drei Tage bis zum Semesterende.
Wenn Sie Tag und Nacht dran bleiben,
werden Sie schon noch eine
Drei minus schaffen:"
Er schluchzt noch zwei-, dreimal leise
und legt auf. Schwaechling!
Das Telephon laeutet schon wieder!
"Der Bildschirm an meinem PC ist so
schwach. Ich kann kaum die
Buchstaben erkennen. Soll ich den
Helligkeitsregler hochdrehen?"
"NEIN!" schreie ich.
"Fassen Sie den Knopf nicht an! Haben Sie auch
nur die leiseste Ahnung, was da fuer
eine Strahlung 'rauskommt, wenn
Sie den Knopf ganz zum Anschlag
drehen?!"
"Also ich .." sagt sie
verunsichert.
"HOEREN SIE AUF MEINEN RAT!"
sage ich. "Es gibt nur einen
SICHEREN WEG, ein schwaches Display
aufzumoebeln, und das ist:
Nadelenergieimpulse in die Treiber
geben!"
Die Worte 'Nadelenergieimpulse ' und
'Treiber' sind zuviel fuer sie.
Wenn Leute solche Ausdruecke hoeren,
gehen sie automatisch in
'dummy mode' und machen ALLES, was ich
sage. Ich koennte ihr jetzt
vorschlagen, nackt, nur mit einem
Netzkabel bekleidet ueber den
Campus zu sprinten und sie wuerde es
wahrscheinlich
machen...Hmmmm.
"Haben Sie zufaellig ein uebriges
Netzkabel 'rumliegen?"
"Nein..."
"Oh, naja. Dann muessen wir das mit
den Nadelimpulsen probieren...
Also, Sie schalten jetzt so schnell Sie
koennen Ihren PC ein und aus.
Einfach den Kippschalter hin und
herflippen, verstehen Sie? Etwa
dreissig mal."
"Soll ich vorher meine Disketten
'rausnehmen?"
"NEIN! Wollen Sie alle Ihre Daten verlieren?!"
"Oh. Nein, natuerlich nicht.
Also..."
Ich lausche gespannt.
..klick klack klick klack klick klack
klick klack klick klack kl BUMM!
Erstaunlich! 27 oder 28. Normalerweise
macht sich das Netzteil schon
nach dem achten oder neunten Mal in die
Hose!
"MEIN COMPUTER! ER RAUCHT!"
schreit sie an anderen Ende.
"Wirklich?? Da muss ein Fehler im
Netzteil gewesen sein! Gut, dass wir
das geklaert haben! Haben Sie noch
Garantie auf die Maschine?"
"NEIN!"
"Du liebe Guete! Was fuer ein Pech!
Tja, dann hilft nur reparieren lassen.
Haben Sie wenigstens Ihre Daten
gesichert?"
"Ja, ins System, gestern erst. Aber
die ganze Arbeit von heute morgen
ist futsch!"
"Sie Aermste! Wie war Ihr Username?
Ich will gleich mal checken, ob
Ihre Backups ok sind..."
Sie sagt ihn mir...
Tglof Gnuztestrof !!!
Ich sitze wie ueblich an meiner Konsole.
Ein Benutzer ruft an.
"Hallo, Kontrollraum. Simon am
Apparat. Wie kann ich Ihnen helfen?"
sage ich.
"Ich komme nicht in meinen
Account" nuschelt es am anderen Ende.
"Wie lautet bitte Ihr
Username?" frage ich.
Sie geben mir ihren Usernamen. Ich
schaue in ihren Account.
"Kein Problem, da war nur ein
nicht-ausfuehrbares login file. Ich hab's
richtig gestellt. Jetzt sollten Sie ohne
Probleme 'reinkommen:"
"Danke."
"Kein Ursache. Schoenen Tag noch!"
HAeHH?! fragen Sie sich jetzt. Ist der
BASTARD OPERATOR
FROM HELL endlich zum Guten bekehrt
worden? Hat er
aufgegeben?? REIF FUeR DIE
KLAPPSMUeHLE???
Naaah. Der BASTARD OPERATOR FROM HELL
wird ab heute
ueberwacht. Alle Aktionen im Mainframe
werden automatisch
protokolliert. UND WENN DAS PASSIERT,
werde ich
normalerweise auch abgehoert! Also muss
ich huebsch brav sein, bis ich
die Bugs entdeckt habe. Sollte nicht
allzu lange dauern - vertrauen Sie
mir!
Ah. Da haben wir schon eins. Im
Telefonhoerer, klar. Aber der Boss ist
einer von der witzigen Sorte. Ich wette,
da sind noch mehr. Ahja, ein
anderer unter dem Telefon und ein
dritter in meinem Keyboard. Zeit fuer
eine kleine Kaffeeschlacht. Drei auf
einmal.... hmmm. Ich bringe mal
besser die ganze Kanne und warte auf
Zeugen. Der System Manager
kommt herein.
"Wo bleibt der Bericht, den ich
gedruckt habe?" fragt er mit saurer
Miene - er aergert sich offensichtlich,
dass ich mich am Telefon noch
nicht ans Messer geliefert habe.
Widersacher identifiziert!
Wie der Direktor der "BASTARD
OPERATOR SCHOOL" (ich!) immer zu sagen pflegt:
"Es gibt kein Problem das sich
nicht loesen laesst, indem man die
Benutzerprozesse killt, alle ihre files
loescht, ihre Accounts sperrt und
ihre tatsaechlichen Einnahmen dem
Finanzamt zukommen laesst."
Ich ziehe den Ausdruck unter der
Kaffeekanne hervor, wo ich plaziert
hatte und die Kanne ergiesst sich ueber
Telephone und Keyboard. Aus
irgendeinem Grund standen beide
uebereinandergestapelt in der Naehe.
"Uuuups!" sage ich. Entsetzen malt
sich auf meinem Gesicht.
Sein Gesicht sagt mir, dass ich richtig
lag.
"Glauben Sie ja nicht, dass Sie
damit davonkommen, Simon", knurrt er
und stampft hinaus.
Ich schalte den Ethernet Monitor ein und
beobachte die Pakete, die aus
seinen Pc kommen.
Ah. Ein Memo geht an den Laser im Buero
des Direktors. Inhalt:
Beendigung meines Kontrakts, fristlos.
Ich mache schnell ein paar
notwendige aenderungen an dem File,
solange es im Spooldirectory
liegt und lasse es dann an seine
urspruengliche Adresse weitergehen.
Ich starte mein Programm 'endzeit', das
-522 auf den PC knallt und der
Mainframe macht sich in die Hose.
Spaeter, beim Booten, entferne ich
das laestige Logging.
Als naechstes gehe ich in den Kabelraum
und stecke meinen
Walkmankopfhoerer in den freien RS232
Port aus dem Buero des
Direktors. Es ist erstaunlich, wie
leicht man bugs ausstreuen kann,
wenn man weiss, wo die Datenleitungen
laufen!
Direktor: "Sind Sie sicher?"
SysMgr: "ABSOLUT SICHER!"
Direktor: "Und Sie wollen es sich
nicht nochmal ueberlegen?"
SysMgr: "AUF KEINEN FALL!"
Direktor: "Nun gut, ich werde es
sofort an die Personalabteilung
weiterfaxen..."
SysMgr: "HERVORRAGEND!"
Zwei Sekunden kommt der Systemmanager
herein. Er laechelt. Es sieht
aus wie das Laecheln eines grossen,
satten Haifischs.
"Tja, ich werde Sie vermissen,
Simon...", beginnt, noch ganz erfuellt
von der eben geleisteten Entscheidung.
"Oh?" sage ich zuckersuess und
heuchele Neugier. "Wohin gehen Sie
denn?"
"Nein, Simon", sagt er
genussvoll, "Sie gehen:"
"Eine BEFOERDERUNG!" sage ich.
"Sie haben endlich diesen Brief an
den Direktor geschickt, dass er ein
gottverdammtes Arschloch ist und
dass Sie aufhoeren?"
"Nein..."
"Sind Sie sicher? Der ist aber viel
besser als der ueber meine
Entlassung..."
"W..." Seine Pupillen weiten
sich eine kleine Idee.
Es ist, als ob man ein Walross mit dem
Sofakissen erschlagen wuerde.
Er rast los, um das Fax zu stoppen. Nur,
nachdem er gerade gekuendigt
hat, >klickediklackedi<
funktioniert sein card key nicht mehr ...
Anfaenger...
Das Telephon klingelt. Es ist derselbe
wie vorhin.
"Ich komm' jetzt in meinen Account,
aber ich hab' keinen Speicherplatz
mehr auf der Platte..."
"Moment, ich schau, was ich tun
kann."
>klickediklackedi<
rm -r *
Ich fahre zur Arbeit und klebe hinter
diesem alten Trottel, der
klassische SLOW
DRIVER FROM HELL. Sein Tacho hat bei 20 die
rote Linie und kommt ins Schlingern,
wenn er die Kurven mit mehr als
5 nimmt. Ich verbrauche ein halbes
Kilowatt in meiner Hupe, aber sein
Hoergeraet ist anscheinend auf Fluestern
eingestellt. Keine Chance
vorbeizukommen!
Ich memoriere sein Kennzeichen. Genau
genommen tue ich das seit
fuenfzehneinhalb Minuten sechzigmal in
der Minute.
Mannomannomann...
Ich denke, da ist wieder mal ein Anruf
in Flensburg faellig. Vielleicht
koennte man auch den Wagen als gestohlen
registrieren. Gestohlen von
Waffenhaendlern aus den vorderen Orient.
Gefaehrlich...
Endlich in der Arbeit blaettere ich als
erstes den Ausredenkalender um.
"ELEKTROMAGNETISCHE STOeRSTRAHLUNG
VON
FUNKTIONSUNTUeCHTIGEN SATELLITEN".
Klingt gut; vielleicht
wird es doch noch ein netter Tag.
Ich logge mich als "FUCKYOU"
ein (der Kummerkasten-Account fuer
die Benutzer) und rufe die mail auf.
Drei Nachrichten sind drin. Die
erste hat 117 Zeilen, eine Plaudertasche
offensichtlich.
Sch...., ich hasse das! Anstatt einfach
zu sagen:
"Der und der Account braucht mehr
Speicherplatz" fangen sie an zu
erzaehlen ueber was fuer einen Mist sie
fuer welchen idiotischen Dozenten
zu forschen haben und dass es schon
gestern haette fertig sein sollen,
und dass sie's auch geschafft haetten,
aber dann hatte die Kusine dritten
Grades ploetzlich einen Magendurchbruch
und einen riesigen Blutverlust
und musste ins Krankenhaus gebracht
werden... usw usw.
Ich loesche die Mail unbesehen.
Die zweite Mail stammt offensichtlich von
jemandem, der nicht mit dem
Mailprogramm umgehen kann. Da ist nur
der Header, aber keine
Nachricht. Ich antworte mit direktem
Reply: "Keine Sorge, wir
kuemmern uns darum, am naechsten
Dienstag."
Hoffentlich war's was Wichtiges!
Die dritte Mail hebe ich mir fuer morgen
auf. Samstag waere ein gar zu
langweiliger Tag - sollte ich jemals am
Samstag arbeiten muessen!
Das Telephon klingelt. Ich dachte, das
haette ich 'repariert'!
Ich klemme mir den Hoerer unters Kinn,
damit ich gleichzeitig die Pizza
in die Mikrowelle schieben kann.
"Ja?", rufe ich hektisch.
"Irgendetwas stimmt nicht mit
meiner Bootdisk. Ich kann den Server
nicht erreichen."
"Haben Sie das Laufwerk
dabei?"
"Klar!"
Ich hole mir die Disk und stecke sie
zusammen mit der Pizza in die
Mikrowelle. Fuenf Minuten ULTRA-NUKE!
Sechs Minuten spaeter ruft er wieder an.
"Es funktioniert immer noch nicht,
aber jetzt hoere ich auch noch
komische Geraeusche aus dem Laufwerk und
es riecht irgendwie
angebrannt."
Angebrannt? Ich untersuche den Boden
meiner Pizza. Naaah, nix
angebrannt. Dem Jungen geht nur die
Phantasie durch!
"Oh, Sch....", sage ich,
" das sind wieder diese Stoerstrahlungen von
ausgemusterten Satelliten."
"Tatsaechlich? Davon hab' ich auch
schon gehoert..."
Wow!
"Aha! Tja, ich schaetze, Sie
muessen sich 'ne neue Bootdisk zulegen..."
"Oh. Naja, macht auch nix. Die alte
haette es sowieso nicht mehr lange
gemacht. Danke."
"Keine Ursache. Und denken Sie
immer daran, den Virenchecker
FDISK ab und zu laufen zu lassen, wenn
Sie wichtige Daten auf Ihrer
Disk haben..."
"Werd' ich machen. Danke!"
"Alles klar - ist nur mein
Job!"
Racing laeuft viel zu langsam fuer einen
erfahrenen Spieler; also kille ich
eben mal alle Database Prozesse, die
sich den Loewenanteil an CPU
holen, und gebe Racing Prioritaet -10.
Besser, viel besser.
Verdammt hart, so an der vordersten
Front: Immer nur Arbeit, Arbeit,
Arbeit...
Ich goenne mir einen schnellen
2-Stunden-Snack in der Cafeteria. In der
Cafeteria sind immer alle ganz reizend
zu mir. Zumindest seit es mal
diesen dummen Computerfehler gegeben
hat, der ihre Kueche als
Organ-Aufnahme-Station registrierte -
ziemlich laestig!
Ich schnappe mir noch ein paar Cokes und
Crackers und mach' mich
auf den Rueckweg, diesmal durch die
Anfaenger Labs. Informatik, erstes
Semester. Ich schaue durch das Guckloch
an der Tuer: Ein ganzer
Hoersaal voller Frischlinge ohne
Dozenten. Das kann nicht angehen!
Ich stosse energisch die Schwingtuere
auf und marschiere zur Tafel.
"Es geht los, Herrschaften! Ich
darf um Ruhe bitten. Sie dahinten, ja
Sie, Sie sorgen dafuer, dass uns niemand
stoert. Blockieren Sie einfach
den Eingang. Wer zu spaet kommt, soll
sich das fuer's naechste Mal
merken.
Also, ich bin ihre Vertretung heute und
wir wollen jetzt mal den
ueblichen Kram, den Sie sonst machen
beiseite lassen und uns ueber ein
paar fundamentale Befehle aus der Praxis
unterhalten. Wir beginnen
mit einer der wichtigsten Funktionen
ueberhaupt, dem REMARK-
Befehl, oder, wie er allen Kenner
bekannt ist, 'rm *' ..."
Ich haette vielleicht doch besser
Professor werden sollen - ich hab' den
richtigen Draht zu den jungen Leuten,
wissen Sie...
Grundverhaltensregeln fuer Dekane:
(1). VERSTECKEN!
(2). Wenn sie dich finden, LUEGEN!!
Ich soll als Experte in einer Vorlesung
"Grundlagen
Systemverwaltung" auftreten; so
steht es in der Einladung. Also
ueberlasse ich den Kontrollraum den
bewaehrten Haenden von Sam, dem
Hausmeister, und gehe hinueber.
Die Vorlesung laeuft wie am Schnuerchen.
Gegen Ende verkuendet der
Dozent, dass die Studenten "nunmehr
10 Minuten Gelegenheit haben,
einem Mann der Praxis, einem richtigen
Operator" Fragen zu stellen.
Ich hole meinen Pad und Stift heraus und
sage:
"Bevor wir anfangen, folgender
Vorschlag: Koennten Sie bitte Ihren
Usernamen nennen, bevor Sie eine Frage
stellen. Auf diese Weise kann
ich Ihnen gewisse Probleme an konkreten
Beispielen erlaeutern. Das ist
einfacher zu verstehen."
Der Dozent schluckt es - mit Senf und
Catsup. Beispiele sind per
default gut. Sag niemals was gegen
Beispiele an einer Uni!
"Ok, erste Frage. Sie da
drueben..."
"Wie beurteilen Sie den Schutz von
persoenlichen Daten auf einem
Mehrbenutzersystem?"
"Wie war Ihr Username?"
"CMS1103."
>kritzelkratzel<
"Schutz von persoenlichen Daten ...
Hmmm. Ein heisses Thema,
wirklich. Sie denken zum Beispiel, wenn
jemand Ihre private mail liest,
worin Sie sich mit Ihrem Therapeuten
unterhalten? Zum Beispiel,
warum Sie sich vor Ihrer Frau immer im
Schrank verstecken?"
"AAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRGGGGGGGHHHHHH!!!!!"
"Oh. Das kam wohl nicht so gut an.
Oder er musste dringend weg. War
vielleicht kein so gutes Beispiel.
Naechste Frage, bitte. Ja, Sie da
hinten..."
"CMS1136. Ich wuerde gerne
..."
"Ah. 1136, der einzige User an der
ganzen Uni, der in
alt.sex.buggery.by.sailors.in.mums.clothing
aboniert ."
"Nur fuer rein wissenschaftliche
Zwecke!"
"Natuerlich! Fuer einen
Wissenschaftler haben Sie eine betraechtliche
Posting-Statistik dort, finden Sie
nicht?"
"NNNNNGGGGGGAAAAAAAAGGGGGGGHHHHHH!!!!"
"Der naechste bitte..."
..
.
Zwei Minuten spaeter sind wir allein im
Hoersaal. Das ist eben das
Problem mit den heutigen jungen Leuten:
Die wollen nichts mehr
lernen...
Ich gehe zurueck zu meinem Kontrollraum
und Sam ist schon wieder
auf der Konsole eingeschlafen. Ich
glaube jetzt, er ist DOCH hinter
meinem Job her. So ein Einsatz...
Ich nehme mir vor, bei Gelegenheit ein
paar notwendige Aenderungen in
der Gehaltsdatenbank vorzunehmen. Man
kann nie vorsichtig genug
sein... Kranken- und Unfallversicherung
braucht Sam eigentlich nicht.
Ich lege den Hoerer auf die Gabel - da
erste Mal heute nachmittag - und
sofort faengt das Ding an zu rattern. ES
REICHT! Um mein
Mittagsschlaefchen zu retten, leite ich
den Anschluss auf 110 um. Das
wird ihnen eine Lehre sein!
Ups, fast vergessen, den
Ausredenkalender umzublaettern.
"Statische Aufladung wegen Nylon
Unterwaesche"
Naaah, viel zu plausibel - obwohl, ich
koennte die Unterwaesche von
Fall zu Fall persoenlich ueberpruefen...
nee, lieber nicht, weiss was dabei
ans Tageslicht kommt. Ich blaettere eins
weiter.
"Statische Aufladung durch
Plastik-Rechenschieber"
Na, das ist doch mal was! Eine echte
Herausforderung!
Ich hebe die Telefonumleitung auf und
plaziere dann den Papierkorb
unter dem Druckerauswurf - endlich eine
technisch fortgeschrittene
Loesung! Waehrend ich noch mein Werk
bewundere, laeutet es. Das
koennte der grosse Wurf werden!
"Hallo?"
"Hallo, aehm, wie kann ich mein
File auf Rechtschreibfehler pruefen?"
"Ganz einfach. Tippen Sie 'spell'
und den Filenamen."
"Danke."
Ich bin wieder mal hoellisch hilfsbereit
heute morgen. Vor allem weil ich
weiss, dass meine spezielle Version von
'spell' Fehler erzeugt, statt sie
zu beseitigen. Aus 'Freund' wird
'Fruend' und umgekehrt. Ein
Augenschmaus!
Das Telefon klingelt - sie sind's
wieder.
"Irgendetwas stimmt nicht mit dem
'spell' Programm."
"Wie kommen Sie denn da
drauf?"
"Weil mein File ploetzlich voll mit
Fehlern ist!"
"Hm, das klingt nicht gerade nach
'spell'. Sind Sie ueber Ihren PC
eingeloggt?"
"Ja, aber ich ..."
"Bitte, ueberlassen Sie die
technische Diagnose mir! Also, ist da
irgendwo ein Rechenschieber auf oder in
Ihrem Schreibtisch?"
"Aehm >klapper< ja,
aber..."
Aha. Haben wir's schon. Sie haben eine
statische Aufladung auf Ihrer
Festplatte, verursacht von den
wechselnden elektrostatischen Feldern,
die der Rechenschieber erzeugt - Sie
wissen schon: so, wie er kleine
Papierfiezel anzieht, wenn sie ihn an
Ihrem Pullover reiben..."
DUMMY MODE ON
"Oh. Was kann man da machen?"
"Sie wissen doch, wie Sie solche
laestigen Papierfiezel von Ihrem
Rechenschieber weg bekommen? Genau, Sie
schlagen damit auf die
Tischkante, bis die elektrischen Felder
sich im Erdmagnetfeld aufloesen.
Machen Sie das gleiche mit Ihrem PC.
Sagen wir, zwanzig mal - heben
Sie ihn etwa dreissig Zentimeter ueber
den Tisch und lassen ihn fallen."
"Ah, gut. Bleiben Sie kurz
dran?"
"Sicher."
Das wuerde ich nicht mal fuer die
Simpsons verpassen!
>polter<
>polter<
>polter<>klirr<
"Aeh, hallo? Der Schirm ist
ploetzlich dunkel geworden..."
"Das ist ganz normal, das macht er
immer; soll er sogar. Machen Sie
weiter. Und wenn Sie mit dem PC fertig
sind, machen Sie
sicherheitshalber das Gleiche auch noch
mit dem Schirm. Manchmal
breitet sich die Aufladung ueber die
Kabel bis in den Schirm aus."
>polter<
>polter<
>polter<>schepper<
..
Ich lege auf. Spaeter gehe ich raus in
den oeffentlichen CIP-Pool und
traeufle unauffaellig Honig in die
Schlitze der Floppy Laufwerke, als
ploetzlich ein Typ auftaucht, der
verdammt wie Lee Harvey Oswald
aussieht, und mich ueber den Haufen
schiesst. Aber der Knall kommt
aus dem Maschinenraum, und waehrend ich
an einer blutbesudelten
IBM Maschine zusammensacke, hoere ich
den Ex-System-Manger im
Hintergrund kichern...
Noch spaeter, im Krankenwagen, wird mir
klar, dass ich von dem Typen
nicht mal die Userkennung habe...
Dann wird alles dunkel.
Als der Krankenwagen das Ende des
Tunnels erreichte, verschwand
die Dunkelheit wieder. Vielleicht war
ich doch nicht so schwer verletzt.
Vielleicht aber doch! Egal, jemand
wuerde dafuer bezahl..
In diesem Moment starb ich.
Fuer einen echten Bastard Operator from
HELL sah die Sache natuerlich
etwas anders aus: Mehr wie ein
unerwarteter Urlaub.
Fuenf Sekunden spaeter bekomme ich 15 kV
durch die Brustwarzen
gejagt. Unverduennt und ohne Eis! (Echte
Sanitaeter wissen eben, wie
man eine todlangweilige Party belebt!)
DER BASTARD
OPERATOR FROM HELL LEBT!
Drei Wochen spaeter bin ich wieder auf
den Beinen, hochgepaeppelt von
suessen Krankenschwestern, die um ihre
Pensionsansprueche fuerchten.
Voller Energie sitze ich hinter meiner
Konsole. Alles in allem, gar nicht
so schlecht, die Zeit im Hospital; ich
koennte Baeume ausreissen! Ich gehe
rasch durch die angehaeufte Usermail der
letzten Wochen (nur damit ich
nichts verpasse!), dann lasse ich die
Studenten wissen, dass ich wieder
auf dem Posten bin. Ein nicht
angekuendigter Wartungszyklus, mitten in
der Hauptuebungszeit; ich flippe den
Restart-Schalter. Ein wohliges
Gefuehl breitet sich in mir aus. Sie
werden mich dafuer lieben!
Ich blaettere den Ausredenkalender um.
"TREIBHAUSEFFEKT"
JA!!! Willkommen zu Hause!
Es ist Monatsende. In Kuerze werden
diese ganzen unnoetigen
automatischen mailing lists das Netz
ueberschwemmen. Ich korrigiere
die Systemuhr um 7 Tage nach hinten, um
mir die Performance nicht
zu versauen und wechsele das neue
Druckerband gegen mein
Spezialband - drei Jahre alt, mit vielen
huebschen Loechern.
Ich grabe mich durch den Stapel snail
mail, der sich angehaeuft hat, und
stuerze mich als erstes auf das BOFH
Journal "kill -9". Ein huebscher
Artikel ist dabei, wie man Windows 95
grausam langsam und hoellisch
langweilig machen kann. Irgendwie schaut
der Artikel aus, wie die
normale Installationsanleitung fuer
Windows 95 ... naja, wer weiss. Ich
blaettere mich durch bis zur BOFH
Expertenrubrik und schaue, ob
irgendwelche Artikel von mir
hineingekommen sind. Alle!!! Sogar der
ueber den C++ Compiler, der per Zufall
Klassen umbenennt und dies
sogar im Sourcecode aendert!
Das Telephon klingelt. (Irgendwie habe
ich fast darauf gewartet!)
"Mein Bildschirm ist
dunkel!!!"
"Netzkabel!" sage ich.
"Nein, das hab' ich schon
ueberprueft. Wenn ich einschalte, passiert
einfach nichts!"
"Netzkabel!" sage ich
"Nein! Das Netzkabel steckt richtig
drin. Auch die Leuchtdioden am
Keyboard leuchten nicht!"
"Das Netzkabel!" sage ich.
"Oh, Moment mal. Das Kabel ist
nicht richtig eingesteckt!"
"Das Netzkabel?" frage ich.
"Ja ... Sch....."
"Macht ja nix", sage ich,
"Funktioniert jetzt alles wieder?"
"Ja, ich glaub' schon. Tut mir
leid. Sie haben natuerlich recht gehabt."
"Tja, wir bekommen das haeufig in
letzter Zeit. Der Grund liegt
wahrscheinlich am zunehmenden
Treibhauseffekt. Die globale
Erwaermung verursacht stark statistisch
variierende thermale
Kontraktionen, welche wiederum
temperaturinduzierte Bewegungen
hervorruft, deren Reibungskoeffizienten
zu Adhaesion am Plastikteilen
fuehren kann..."
Ich lausche aufmerksam. Nichts. Mit anderen
Worten,
<DUMMY MODE ON>...
"Sie koennen sich zukuenftig davor
schuetzen, wissen Sie..."
"Wirklich? Wie denn?"
"Es reicht im Prinzip schon, eine
schwach basische Mineralloesung auf
die Metallkontakte aufzubringen."
"Oh!" <IRREVOCABLE DUMMY
MODE ON>
"Ganz einfach. Alles was Sie machen
muessen, ist den Stecker vom
Geraet abziehen und eine schwach
basische Salzloesung in die Schlitze zu
traeufeln. Haben Sie eine schwach
basische Loesung zur Hand? So etwa
pH 7?"
"Aeh... nein?"
"Macht auch nichts. Stecken sie den
Stecker einfach in den Mund und
lassen Sie Speichel hineinlaufen.
Speichel ist schwach basisch, und er
hat Mineralsalze. ABER wischen Sie den
Stecker vorher sorgfaeltig
sauber, wegen Keimen und so. Und,
SCHALTEN SIE UM GOTTES
WILLEN VORHER DEN MONITOR AB - wir
wollen doch nichts
riskieren!"
"Oh. Gut!"
>FZZZZT< >POLTER<
Als der Hoerer auf den Boden knallt,
lege ich auf. Speicherplatz ist viel
zu gut fuer die!
Ich komme zur Arbeit, aber ich bin nicht
ausgeschlafen. Also klemme ich ein
Stueck Kupferschiene ueber die drei
Phasen der Hauptversorgungund werfe
den Hebel herum. Als die
Hauptsicherungen herauspfeifen,wird es dunkel,
und endlich mal wird es still im
Rechnerraum.
Es gefaellt mir.
Ich schnippe den Hoerer von der Gabel
und schliesse die Vorhaenge vordem
Beobachtungsfenster. Jetzt ist es
WIRKLICH dunkel hier drin.Wuerde mich
nicht wundern, wenn jemand einen Unfall
haette...
Ich taste mich in der Dunkelheit zum
Eingang und entferne ein paar
der Bodenplatten, die die tiefen
Kabelschaechte unter dem
Rechnerraumabdecken. Dann rufe ich
unsere Service-Firma an und sage, dass
der Mini wieder mal die Hauptsicherung
geschossen hat. Dann ersetzte ich die
geschossenen Sicherungen durch ein paar
Naegel und schliesse
die Versorgungsleitungen gegen Masse
kurz. Auf so was kann man nicht hoffen,
man muss es MACHEN!
15 Minuten spaeter erscheint der
Techniker und fliegt in den Kabelschacht.
Ich schiebe die Bodenplatten zurueck an
ihren Platz, als der System-Manager
- ein neuer, schrecklich gruendlicher
Typ -hereinkommt und mir sagt, ich
solle mich vorsehen. In dieser
Dunkelheit koenne jemand leicht einen Unfall
haben...
Ich nicke und sage ihm, dass wir uns
diese Ausfallzeiten eigentlich
nicht leisten koennen und ob ich nicht
einfach die Hauptsicherungen
wieder einschalten soll, in der
Hoffnung, dass nicht Ernsthaftes passiert
sei. Nach einiger Meditation ueber die
Negativ-Schlagzeilen, die wir
mit jeder verstreichenden Minute
anhaeufen, macht er die letzte Entscheidung
seiner steilen, aber kurzen Karriere: Er
sagt, ich soll's versuchen.
Spaeter, nachdem sich der Rauch etwas
gelichtet hat, untersuche ich
die brutzelnden Reste unseres Minis.
Kein sehr schoener Anblick...
"Komisch, dass die Hauptsicherungen
geklemmt haben, nicht?" sage ich zum
System-Manager, waehrend er seine
persoenlichen Sachen einsammelt. "Eine
Chance von 1 zu einer Million. Zu dumm,
dass Sie jemand beobachtet und die
ganze Geschichte nach comp.misc geposted
hat. Nach all der schlechten
Presse koennen Sie froh sein, wenn Sie
einen Job finden, in dem Sie einen
Taschenrechner managen duerfen..."
Ich geh' zurueck in den Kontrollraum und
schalte die restlichen Sicherungen
wieder ein. Der Rechnerraum belebt sich
wieder. An der Konsole steht:
'D.Usbotmbuhpo!G/Tdif-1-m!2::6' - ein
letzter Gruss des verschollenen
Technikers aus der Hoelle!
Ich logge ein und beginne, User-Email zu
loeschen. Dabei entdecke ich eine
interessanten sexuellen Antrag unseres
Consultants an ein maennliches
Mitglied der Schwimm-Mannschaft. Das
gibt ein hervorragendes motd ('motiv
of the day'); deshalb kopiere ich es
dorthin. Dann aendere ich den root
Account nach 'Winker' und das Passwort
nach 'ljkadlkajflkj'. Dem grossen
Haeuptling sage ich am Telefon, dass ich
einen Einbruch vermute. Bis wir
das genauer untersucht haben (ein paar
Stunden wird's schon brauchen),
bleiben die anderen Accounts gesperrt.
Die Leute werden in der
Zwischenzeit die motd lesen...
Zumindest einer hat's schon gelesen,
denke ich, als wir einen Schuss aus
dem Buero des Consultants hoeren.
Inzwischen editiere ich die Online-Hilfe
und aendere die Nummer der Hotline
- der System Manager wird sich ueber all
die extra Anrufe freuen; besonders
in so einer traurigen Zeit....
Ein zweiter Schuss, und mir wird klar,
dass er heute wohl keine Anrufe mehr
annehmen wird.
Ich blaettere den Ausredenkalender um
und lege den Hoerer auf die Gabel.
"PROBLEME BEI DER
STROMVERSORGUNG". zurealistisch. "STATISCHE
AUFLADUNGEN". Immer noch ein wenig
zu realistisch fuer meinen Geschmack,
aber ich lasse es gelten. Immerhin soll
der Kalender noch bis zum
Jahresende reichen.
Das Telefon klingelt, gerade als ich ich
'Top Gun' in der Maschine habe.
Ich pausiere das Video und klemm' mir
den Hoerer unter's Kinn.
"Ich fuerchte, ich habe eine
schlechte Floppy Disk gekauft."
"Tatsaechlich?" Bin ich jetzt
bei der Stiftung Warentest, oder was?
"Naja, ich hab' da diese Disk und
sie laesst sich nich' formatieren.
Aber alle anderen in der Schachtel
gingen. Also muss ich wohl eine
schlechte erwischt haben..."
"Darf ich fragen, warum Sie deshalb
bei MIR anrufen?"
"Naja, auf der Schachtel steht was
von Garantie; wo kann ich einen Ersatz
bekommen?"
Ah! Alles klar!
"Schaun' wir mal. Sind Sie ganz
sicher, dass es an der Disk liegt,
und nicht irgendwie mit statischer
Aufladung zu tun hat?"
"Haeh?"
"Statische Aufladung, Sie wissen
schon, statische Elektrizitaet, die Sie mit
ihren Fingern auf das Geraet
uebertragen."
"Aber ich trage ein geerdetes
Armband!"
Spaetestens jetzt weiss ich, wo ich bin:
im tiefen Tal der Super-
Deppen. Geerdete Armbaender gehoeren in
unseren Kreisen nicht gerade
zum Mode-Accessoire...
"Natuerlich, aber die
Standard-Armbaender, wie Sie eins tragen, haben einen
1 Megaohm Widerstand in Reihe
geschaltet; eine ziemlich schlechte Erdung
also. Was Sie brauchen, ist eine direkte
Erdverbindung. Am besten fassen Sie
mit einer Hand an ein Gehaeuse, das
richtig geerdet ist."
"Aeh, zum Beispiel unseren
Stahl-Labortisch?"
"Hervorragend. Jetzt, haben Sie
etwas, um die Aufladung abzuleiten? Zum
Beispiel eine Bueroklammer?"
"Moment...ja."
"Gut. Dann stecken Sie jetzt mit
der ANDEREN Hand die Bueroklammer durch
die Ventilationsschlitze auf der
Rueckseite.Beruehren Sie einfach kurz das
Ende des dicken roten Kabels. Dabei aber
NICHT den Tisch loslassen. Sie
muessen immer gut geerdet
bleiben..."
>raschel< >hantier<
"Meinen Sie das Kabel, das zum
Netzteil fuehrt?"
"Genau, halten Sie da drauf."
"...Aber ist das nicht...
>kzzzzzt< >polter<"
Und wieder ein Anruf erfolgreich
beendet. Ich nehme den Brief oeffner und
schneide eine weitere Kerbe in das dicke
gelbe Ethernetkabel, das dekorativ
hinter dem HELPDESK FROM HELL
vorbeifuehrt.
Tglof Gnuztestrof!
Mein neues Login Skript nimmt
allmaehlich Formen an. Tatsache, es ist fast
schon idiotensicher. Zum Beispiel
erscheint beim Login folgender Prompt auf
dem Bildschirm:
"Yes means No
and No means Yes. Delete all files [Y] ?"
Ich mach' mir naemlich wirklich Sorgen
ueber die vielen Einbrueche
ins System in letzter Zeit... Dem
Systemmanager macht das nichts aus -
seltsamerweise. Er jammert immer nur
ueber die hohe Zahl
von computerverursachten Todesfaellen
auf dem Campus. Die Welt wird immer
verrueckter!
Ich blaettere den Ausredenkalender um.
"DOPPLER EFFEKT" Klingt so
idiotisch, dass es schon wieder
realistisch wird - wenn man
etwas nachhilft, natuerlich.
Das Telephon, der Fluch meines Lebens,
laeutet.
"Hallo, Kontrollraum", sage
ich hilfsbereit.
"Ist dort die Technik?" fragen
sie.
Erstaunlich, wieviel stocktaube User wir
haben, und warum sie dann noch
Telefonieren, statt mir eine email zu
schicken. Zum Teufel, es oedet mich
schon wieder an...
"Jawohl", luege ich (Nixon
haette noch von mir lernen koennen).
"Ich hab' ein Problem mit meinen
Floppy Laufwerk. Es scheint manchmal nicht
zu lesen."
"Hmm. Wie alt ist das
Laufwerk?"
"Etwa ein Jahr..."
"Und es geht manchmal nicht, aber
manchmal funktioniert's. Und
die Ausfaelle werden immer
haeufiger?"
"JA, GENAU!"
"Aha, ein klarer Fall von
magnetischem Dopplereffekt..."
"Ich dachte, das gibt es nur mit
Licht- und Schallwellen?"
>BULLSHIT MODE ON<
"Schon. Aber man hat kuerzlich
entdeckt, dass sich die magnetische Bindung
von Partikeln auf schnell rotierenden
Oberflaechen aendern kann, vor allem
wenn der Kopf relativ dazu feststeht und
ganz leicht magnetisiert."
"Ah. Oh."
"Also muessen Sie dringend den Kopf
entmagnetisieren. Haben Sie eine Floppy-
Disk-Entmagnetisier-Schleife?"
"Aeh ... nein?"
"Na schoen. Dann muessen wir es auf
die direkte Methode probieren. Haben
Sie die Orginal-Disketten Ihrer Software
greifbar?"
"Ja."
"Ok. Stecken Sie sie in Ihr
Laufwerk und formatieren Sie sie."
"WAS?!"
"Keine Sorge, es passiert nichts -
das Laufwerk funktioniert ja nicht, ok?
Was passiert, ist folgendes: die
unverdorbenen magnetischen Felder auf den
Orginal-Disketten ueberlagern die
magnetischen Stoerungen im
Schreib-/Lesekopf, einfach weil diese
Disketten mit einem Laufwerk
geschrieben wurden, das keinen
Dopplereffekt hat."
"Ah, verstehe."
"Also. Und wenn ein Schreib-Fehler
gemeldet wird und das Programm fragt, ob
es weitermachen soll, tippen Sie ein
'yes'. Machen Sie das mit allen
Orginal-Disketten, die Sie finden
koennen - je mehr, desto besser. Dann
lassen Sie eine normale
Reinigungsdiskette durchlaufen. Die entfernt dann
die freien magnetischen Partikel, die
noch auf dem Kopf kleben."
"Oh. Ok, vielen Dank."
"Keine Ursache - ICH MACH' NUR
MEINEN JOB."
Ich lege auf, und sofort laeutet es
wieder. Es ist der Boss.
"Simon, koennten Sie mal in mein
Buero kommen?"
>ALARM ROT<
So schnell ich kann, druecke ich den
Panik-Knopf am LAN-Analyser, genauer
gesagt, den
'Generiere-90%-Zufallspakete-Knopf'.
"Aber sicher. Soll ich gleich
kommen oder..."
Das andere Telephon laeutet. Ich klemme
es mir unters Kinn.
"Hallo, Computer Kontrollraum.
Simon am Apparat. Wie kann ich Ihnen
helfen?"
"DAS NETZ IST WEG. ALLE UNSERE PCs
HAeNGEN!" kreischt die Stimme aus dem
einen Telefon ins Mikrophon des anderen.
"Aha", sage ich ruhig und
souveraen. "Ja, ich kann's auf unserem Monitor
sehen. Schaut aus wie ein schlechtes
Thinwire-Segment - warten Sie, ich
versuche, es 'rauszunehmen."
Ich